Im Sommer 2020 wagte ich einen Neuanfang: Nach einem nicht erfüllenden Ingenieursstudium begann ich meinen Bachelor of Arts im Bereich Fotografie und Bewegtbild an der renommierten Hochschule Macromedia in München. Diese Ausbildung hat mich zu dem kreativen Gestalter geformt, der ich heute bin – mit einem fundierten Verständnis für Bildästhetik, Technik und die emotionale Kraft von Farben.
Mein Studium gipfelte in einer intensiven und leidenschaftlich ausgearbeiteten Bachelorarbeit, die sich mit dem Thema "Farbpsychologie in der Fotografie" auseinandersetzte. Ich untersuchte, wie farbliche Nuancen in selbst geschossenen Fotografien die Gefühle der Betrachter beeinflussen können. Dieses Thema bot nicht nur spannende wissenschaftliche Einblicke in die Psychologie und Biologie der Farbwahrnehmung, sondern hilft mir heute auch, Kundenwünsche bei der Farbgestaltung gezielt zu verstehen und umzusetzen.
Die Arbeit gliederte sich in einen theoretischen und einen praktischen Teil. Im theoretischen Abschnitt analysierte ich auf 18 Seiten die emotionale Wirkung von Farben und stellte Hypothesen zu ihrer Wahrnehmung auf. Im praktischen Teil überprüfte ich diese Hypothesen mit speziell inszenierten Fotoshootings und einer Umfrage, an der knapp 100 Teilnehmer verschiedener Altersgruppen teilnahmen. Die Ergebnisse wurden in einer umfangreichen Dokumentation zusammengeführt, die insgesamt fast 150 Seiten umfasste. Diese Arbeit führte zu einer perfekten Bewertung von 1,0 (100/100 Punkten) und einem Gesamtabschluss meines Studiums mit der Note 1,3.
Zu den wichtigsten Erkenntnissen meiner Arbeit gehörte, dass die Wahrnehmung von Gefühlen durch Farben weitgehend alters- und geschlechtsunabhängig ist. Farbintensive Bildbearbeitungen zogen dabei besonders große Aufmerksamkeit auf sich, während der Bildinhalt einen wesentlich stärkeren Einfluss auf die emotionale Wirkung hatte als die Nachbearbeitung. Außerdem zeigte sich, dass Nuancen in Gelbtönen erhebliche Auswirkungen auf die wahrgenommenen Emotionen haben können. Schließlich wurde deutlich, dass vielen Menschen nicht bewusst ist, wie genetische Faktoren, wie Farbsehstörungen, die Farbwahrnehmung beeinflussen können.
Diese intensive Auseinandersetzung mit Farbpsychologie hat mir nicht nur ein tiefes Verständnis für visuelle Kommunikation vermittelt, sondern auch gezeigt, wie wichtig wissen-schaftliche Präzision für kreative Prozesse ist. Heute lasse ich dieses Wissen in jedes meiner Projekte einfließen und schaffe Werke, die ästhetisch und emotional überzeugen.